Grenzland: Gamle Spor/Alte Spuren
Der Morgen graute über den Aktenbergen im Flensburger Polizeiarchiv. Karen Larsen saß zwischen vergilbten Dokumenten, ihre Finger mit feinem Staub bedeckt. Vor ihr lag der „Fall Brodersen 1962“ – jener Fall, über den sie vor zehn Jahren ihre Bachelor-Thesis an der Polizeihochschule geschrieben hatte.
„Verdacht auf Kunstschmuggel im Fall Brodersen nicht erhärtet…“ murmelte sie, während ihre Hand unbewusst zur Narbe am Handgelenk wanderte. Die Akte des damaligen Zollbeamten Otto Jensen war ihr vertraut wie eine oft gelesene Geschichte.
„Kaffe?“ Mikkel Andersen stand in der Tür, zwei dampfende Becher in der Hand. Sein Deutsch klang am frühen Morgen noch bedächtiger als sonst.
„Tak.“ Karen nahm den Becher dankbar an. „Hør her – lyt til dette…“ Sie stockte, schaltete ins Deutsche um. „Hören Sie sich das an: ‚Brodersen wurde wiederholt in Begleitung eines Kunsthändlers aus København gesehen. Aktivitäten im Zusammenhang mit verschwundenen Kunstgegenständen aus der Besatzungszeit können nicht ausgeschlossen werden.'“
Mikkel putzte seine Brille. „Das war der alte Brodersen? Der Vater unseres Opfers?“
„Genau. Heinrich Brodersen Senior. Der Fall war damals eine Sensation – mein Ausbilder an der Polizeischule hat ihn immer als Beispiel für grenzüberschreitende Ermittlungen genannt. Deshalb habe ich meine Abschlussarbeit darüber geschrieben.“
Ein Geräusch an der Tür unterbrach ihre Erklärungen. Eine junge Polizistin stand im Rahmen. „Frau Kommissarin? Sie sollten sofort zum Hafen kommen. Wir haben eine weitere Leiche.“
Die Novembersonne kämpfte sich durch den Dunst über der Förde, als Karen und Mikkel am Kai eintrafen. Ein kleiner Menschenauflauf hatte sich bereits gebildet.
„Thomas Wegener,“ sagte der Hafenmeister. „Speditionskaufmann. Lag zwischen den Containern.“
Karen kniete sich neben die Leiche. Der Mann war wie Brodersen erwürgt worden, aber diesmal gab es mehr: Ein Zettel ragte aus seiner Jackentasche, darauf eine hastig gekrizelte Notiz in verschmierter Tinte.
„En fragtseddel,“ bemerkte Mikkel. Ein Frachtschein. „For en container til København.“
Karen zog Handschuhe an und entfaltete das Papier vorsichtig. Es war eine Kopie eines alten Dokuments aus den Sechzigern – sie erkannte das Format sofort aus ihrer Recherche.
„Das ist unmöglich,“ murmelte sie. „Dieser Frachtschein… ich kenne ihn aus den Akten. Er war das Kernstück meiner These über die historischen Schmuggelrouten.“
Zurück im Präsidium breiteten sie die Dokumente aus. Neben dem kopierten Frachtschein lagen die Originaldokumente aus den Sechzigern.
„Ihre Bachelor-Arbeit scheint relevant zu werden,“ sagte Mikkel, während er die Papiere studierte. „Was war Ihre zentrale These?“
„Dass es ein System gab – und vermutlich noch gibt. Die Kunstschmuggel-Routen der Nachkriegszeit wurden nie wirklich aufgegeben, nur… modernisiert.“
Sie holte ihre alte Thesis aus der Tasche. „Sehen Sie hier – ich habe die Routen kartografiert. Die alten Zollhäuser, die blinden Flecken in der Überwachung. Jensen hat das damals schon vermutet, aber nie beweisen können.“
Ein weiteres Dokument fiel aus der Akte – eine Liste von Namen, datiert 1944. Darunter ein handschriftlicher Vermerk von Jensen: „Transport über Förde – Verbindung zu modernem Schmuggel?“
„Det er ikke tilfældigt,“ murmelte Mikkel. Kein Zufall.
Die Tür flog auf. „Kommissarin? Sie müssen sich das ansehen.“
Im Konferenzraum lief ein Überwachungsvideo vom Hafen. Container wurden verladen, Routine – bis zu dem Moment, als eine Gruppe Menschen heimlich zwischen den Metallboxen hervortrat.
„Menneskehandel,“ sagte Mikkel grimmig. Menschenhandel.
„Die gleiche Route,“ flüsterte Karen. „Die gleichen Verstecke. Was ich in meiner Thesis nur theoretisch beschrieben habe… es passiert wirklich.“
Sie arbeiteten die Nacht durch. Alte Zollakten, neue Satellitenbilder, Frachtmanifeste. Das Muster wurde langsam sichtbar: Ein Netzwerk, das die alten Schmuggelrouten für moderne Verbrechen nutzte.
„Jensen…“ Mikkel deutete auf einen Vermerk in den Akten. „Er scheint damals kurz vor einem Durchbruch gewesen zu sein.“
„Ja,“ sagte Karen bitter. „Und dann wurde der Fall plötzlich geschlossen. Nie wieder geöffnet – bis ich für meine Thesis recherchierte.“
Der Morgen dämmerte bereits, als Mikkel plötzlich aufsprang. „Se! Kig her!“ Er deutete auf ein Dokument. „Diese Unterschrift – sie taucht überall auf. Ein Name in der Organisation, damals wie heute.“
Bevor Karen antworten konnte, klingelte ihr Telefon. Die Spurensicherung hatte in Wegeners Büro einen Safe geöffnet.
Der Inhalt: Eine Liste von Kunstwerken, alle als Kriegsverluste gemeldet. Und daneben moderne Frachtpapiere mit den gleichen Zielorten.
„Es ist exakt das System, das ich beschrieben habe,“ sagte Karen. „Sie nutzen die alten Routen, die alten Kontakte…“
„Und wer nicht mitspielt…“ Mikkel ließ den Satz unvollendet.
Ein Windstoß fegte durch das offene Fenster, wirbelte die Papiere durcheinander. Als Karen sie aufhob, fiel ihr Blick auf Jensens letzte Notiz in der Akte von 1962:
„Die wahre Gefahr kommt nicht von außen. Sie sitzt im Herzen unserer eigenen Institutionen.“
Der Nebel über der Förde wurde dichter, verschluckte die ersten Morgenschiffe. Irgendwo da draußen, wusste Karen, wartete die Organisation auf ihre nächste Chance.
Und sie ahnte: Was sie damals in ihrer Thesis nur theoretisch beschrieben hatte, würde sie nun in seiner ganzen brutalen Realität erleben.
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