Sturmgeld: Inselgold
Erik Sörensen steht am Panoramafenster seines Büros in der Friedrichstraße und beobachtet die Brandung. Seine sehnigen Seglerhände umklammern eine Tasse Kaffee, während sein Blick über die Dünenlandschaft schweift. Das maßgeschneiderte Jacket hat er über einen der minimalistischen Designerstühle gehängt – eine Geste, die von jahrelanger Routine auf See zeugt.
„Frau Kommissarin Thordsen ist hier“, meldet seine Assistentin durch die Gegensprechanlage.
Sörensen dreht sich nicht um. „Lassen Sie sie herein.“ Seine Stimme trägt den weichen Akzent seiner skandinavischen Heimat.
Lena betritt das Büro, das wie eine Kommandobrücke über der Insel zu schweben scheint. Der Kontrast zu den niedrigen Kapitänsstuben des Bundsen-Hauses könnte größer nicht sein.
„Nehmen Sie Platz“, sagt Sörensen und deutet auf die Sitzgruppe. Erst jetzt wendet er sich vom Fenster ab. „Oder bevorzugen Sie den Stehplatz? Alte Seemannsgewohnheit – man weiß nie, wann die nächste Welle kommt.“
Lena bleibt stehen. „Waren Sie oft auf See, Herr Sörensen?“
Ein schmales Lächeln huscht über sein wettergegerbtes Gesicht. „Zehn Jahre auf Großschiffen, davon fünf als Kapitän. Bis ich merkte, dass man an Land bessere Geschäfte machen kann.“ Er deutet auf die Projektzeichnungen an der Wand. „Unser Resort wird die Skyline von Kampen neu definieren.“
„Falls Sie die Baugenehmigung bekommen.“
„Die Genehmigung ist das kleinste Problem.“ Sörensen tritt an seinen Schreibtisch und hebt eine alte Ledermappe hoch. „Interessanter ist die Frage nach dem Grundbucheintrag des Bundsen-Hauses. Kennen Sie die Geschichte der Walfänger-Vermögen auf Sylt, Frau Thordsen?“
Lena spürt, wie sich ihre Nackenmuskulatur verspannt. „Jeder auf der Insel kennt diese Geschichten.“
„Geschichten, ja.“ Sörensen öffnet die Mappe. „Aber wie viel davon ist wahr? Wissen Sie zum Beispiel, dass das Bundsen-Haus offiziell nie verkauft wurde?“
„Was meinen Sie damit?“
„Der letzte rechtsgültige Eintrag stammt von 1952. Danach gibt es nur einen vorläufigen Vermerk – und eine mysteriöse Treuhandklausel.“ Er reicht ihr ein vergilbtes Dokument. „Die Bundsens haben das Haus nie wirklich aufgegeben. Sie haben es der Inselgemeinschaft überschrieben – unter Bedingungen, die in einem separaten Dokument festgehalten wurden. Ein Dokument, das niemand finden kann.“
Lena überfliegt das Grundbuchblatt. Die alte deutsche Kurrentschrift ist schwer zu entziffern, aber die Jahreszahl 1952 sticht hervor. Das Jahr, aus dem das Foto stammt, das ihre Großmutter ihr gezeigt hat.
„Warum erzählen Sie mir das?“
Sörensen tritt wieder ans Fenster. „Weil Sabine Hartmann kurz vor ihrem Tod eine interessante Entdeckung machte. Sie fand Hinweise auf ein Walfänger-Vermögen, das nie deklariert wurde. Gold, Frau Thordsen. Genug, um die gesamte Insel zu kaufen.“
„Und Sie glauben, das hat mit ihrer Ermordung zu tun?“
„Ich glaube, dass auf dieser Insel nichts zufällig geschieht.“ Er dreht sich zu ihr um, seine grauen Augen fixieren sie. „Ihre Großmutter – sie gehörte doch zum Ältestenrat der Inselgemeinde, oder?“
Bevor Lena antworten kann, klopft es energisch. Die Assistentin stürmt herein, ihr Gesicht gerötet. „Herr Sörensen, es gab einen Einbruch im Bundsen-Haus! Die Spurensicherung wurde angegriffen!“
Lena erreicht das Bundsen-Haus keine zehn Minuten später. Zwei Streifenwagen parken bereits vor dem Gebäude, ihre Blaulichter werfen gespenstische Schatten auf die alte Fassade. Jensen kommt ihr entgegen, ein blutiges Taschentuch an der Stirn.
„Was ist passiert?“
„Zwei Männer. Professionell. Sie haben die Wandverkleidung im Salon systematisch auseinandergenommen.“ Er deutet auf seine Stirn. „Haben mich erwischt, als ich sie überraschte. Konnten durch den Hinterausgang entkommen.“
Lena betritt das Haus. Der große Salon gleicht einem Schlachtfeld. Die kunstvolle Vertäfelung ist an mehreren Stellen aufgebrochen, Holzsplitter bedecken den Boden. Der moderne Tresor steht offen – und er ist leer.
„Di Flooding kamt“, murmelt sie. Die Flut kommt. Die Warnung von gestern erscheint in neuem Licht.
Ihr Handy vibriert. Eine Nachricht ihrer Großmutter: „Komm in den Kräutergarten. Es wird Zeit.“
Der kleine Garten hinter Eikens Haus ist ein Refugium alter Inseltraditionen. Zwischen Salbei und Dost, Meerfenchel und wildem Thymian sitzt die alte Frau auf einer verwitterten Holzbank. Sie sortiert Kräuter in kleine Bündel, eine Arbeit, die sie immer tut, wenn wichtige Gespräche anstehen.
„Du warst bei Sörensen“, sagt sie, ohne aufzublicken. Keine Frage, eine Feststellung.
„Er weiß von der Treuhandklausel, Ual.“
Eikens Hände halten inne. Eine Möwe kreist schreiend über dem Garten, der Wind trägt den würzigen Duft der Kräuter herüber.
„1952“, sagt sie schließlich, „war ein besonderes Jahr. Der letzte Walfänger kehrte heim, aber er brachte mehr als nur Tran und Fischbein mit.“ Sie bindet ein Bündel Lavendel zusammen. „Die alten Familien trafen eine Entscheidung. Das Gold der Walfänger sollte nie in falsche Hände fallen.“
„Was für Gold?“
„Genug, um die Insel zu schützen. Vor Leuten wie Sörensen.“ Sie reicht Lena ein verwittertes Lederbuch. „Das hier gehörte deinem Großvater. Er war dabei, als sie den Schwur leisteten.“
Lena schlägt das Buch auf. Die Seiten sind voller Zahlen, Codes, handgezeichneter Karten. Und immer wieder taucht ein Symbol auf: drei Wale unter einem Nordstern.
„Das Bundsen-Haus ist ein Schlüssel“, fährt Eiken fort. „Aber nicht der einzige. Die Wahrheit liegt-„
Ein Knall unterbricht sie. Vom Dorf her steigt Rauch auf – genau aus der Richtung des Kapitänshauses.
Lenas Handy klingelt. Jensen: „Kommissarin! Kommen Sie schnell! Das Haus… sie haben einen Sprengsatz gezündet!“
Als Lena das Bundsen-Haus erreicht, haben die Flammen bereits den Dachstuhl erfasst. Feuerwehrsirenen heulen durch den auffrischenden Wind. Zwischen den Schaulustigen steht Erik Sörensen, das Gesicht ausdruckslos.
„Eine Schande“, sagt er leise, als Lena neben ihm stehen bleibt. „So viel Geschichte…“
„Sie wussten, dass das passieren würde.“
Er wendet sich ihr zu, seine Augen spiegeln das Feuer. „Wissen Sie, was das Interessante an der Seefahrt ist, Frau Thordsen? Man lernt, dass die wertvollste Fracht oft unter Deck versteckt ist.“
Ein Feuerwehrmann kommt auf sie zugerannt. „Kommissarin! Wir haben etwas gefunden, bevor die Flammen… im Keller…“
Er reicht ihr einen angesengten Briefumschlag. Darin ein einzelnes Blatt Papier mit dem Wappen der Bundsens. Darüber in verschnörkelter Schrift:
„Di jüngst Däi foon’t Walfänger-Gal.“
Der letzte Tag des Walfänger-Goldes.
KI-GENERIERTE KRIMI-KURZGESCHICHTEN IM ADVENT
Was Sie im Advent 2024 erwartet:
Fünf spannende Krimi-Kurzgeschichten, jede in 5 Folgen aufgeteilt, die alle eines gemeinsam haben – sie wurden von Künstlicher Intelligenz geschrieben und nur minimal durch unser Team bei Denke Digital nachbearbeitet. Die Geschichten zeigen exemplarisch, wie schnell und einfach sich mit KI kreative Inhalte entwickeln lassen. Sie dürfen dabei ruhig über kleine Ungereimtheiten schmunzeln – wir haben bewusst auf Perfektion verzichtet, um die Unmittelbarkeit des KI-Schreibprozesses zu demonstrieren.
In einer ausführlichen Fallstudie werden wir Ihnen im Anschluss zeigen, wie sich durch systematischere Zusammenarbeit mit KI noch bessere Ergebnisse erzielen lassen.
Bis dahin laden wir Sie ein, sich von den überraschenden Möglichkeiten der KI-Co-Kreativität inspirieren zu lassen und unsere Begeisterung für diese Technologie zu teilen.
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