Wintermord: Winterschatten
Der Sturm trifft die Villa Lindström mit der Wucht eines Güterzugs. Schnee peitscht gegen die Fenster, der Wind heult durch jede Ritze des alten Holzbaus. Maja versucht zum dritten Mal, die Einsatzzentrale zu erreichen. Nur Rauschen.
„Die Straßen sind bereits unpassierbar“, sagt der diensthabende Officer, bevor die Leitung endgültig zusammenbricht. Sie sind auf sich gestellt.
Der Schrei aus den Dienstbotengängen ist verhallt, aber die Spannung im Haus vibriert wie eine zu straff gespannte Saite. Erik Lindström steht am Fenster seines Arbeitszimmers, sein Gehstock klopft einen nervösen Rhythmus auf den Holzboden.
„Die Briefe beweisen gar nichts“, sagt er. Seine kultivierte Fassade zeigt erste Risse. „Eine dumme Affäre. Nichts weiter.“
Sofia beugt sich über die alten Baupläne. Ihre Finger zittern leicht. „Hier“, sagt sie plötzlich. „Der originale Grundriss zeigt einen Zugang, der in den späteren Plänen fehlt. Eine Dienstbotentreppe, die…“
„Genug!“ Erik schlägt mit dem Stock auf den Tisch. „Das sind private Familienangelegenheiten.“
Maja tritt näher an die Pläne heran. „Private Angelegenheiten enden, wenn Menschen sterben, Herr Lindström.“
Ein Machtkampf der Blicke. Draußen reißt der Sturm an den Fensterläden.
„Die Treppe“, sagt Sofia leise. „Sie führt direkt in den Bereich, wo…“ Sie verstummt, als ihr Vater sich zu ihr dreht.
„Wo was, Sofia?“
„Wo Leah zuletzt gesehen wurde. Und wo…“ Sie schluckt. „Wo wir Astrid gefunden haben.“
Das Notlicht flackert, als der Sturm einen weiteren Gang hochschaltet. Die Dunkelheit kriecht aus den Ecken.
„Wir müssen da runter.“ Maja leuchtet mit ihrer Taschenlampe den Plan ab. „Sofort.“
Ein dumpfes Krachen aus den unteren Stockwerken lässt sie zusammenfahren. Sofia greift instinktiv nach dem Arm ihres Vaters. „Was war das?“
„Der Wind“, sagt Erik schnell. Zu schnell.
Maja ist bereits auf dem Weg zur Tür. Der alte Holzboden knarrt unter ihren Schritten. Im Schein ihrer Taschenlampe taucht am Ende des Flurs eine schmale Tür auf, halb verborgen hinter einer Vertäfelung.
„Die Dienstbotentreppe“, flüstert Sofia.
Die Tür öffnet sich schwer, gibt den Blick frei auf ausgetretene Stufen, die sich in die Dunkelheit winden. Kalte Zugluft streicht ihnen entgegen, trägt einen Geruch von altem Holz und… etwas anderem.
„Ich gehe vor“, sagt Maja und zieht ihre Dienstwaffe.
„Das ist lächerlich“, protestiert Erik. „Bei diesem Wetter sollten wir…“
Ein weiteres Krachen, näher diesmal. Und dann, schwach aber deutlich: Schritte unter ihnen.
Sofia macht einen Schritt auf die Treppe zu. „Leah? Bist du das?“
Stille. Nur der heulende Sturm. Dann, so leise, dass sie es fast überhört: Ein Wimmern aus der Tiefe des Hauses.
„Sofia, bleib hier!“, befiehlt Erik scharf. Aber seine Tochter ist bereits auf der ersten Stufe.
Die Notbeleuchtung erlischt. In der plötzlichen Dunkelheit hören sie, wie sich unter ihnen eine Tür öffnet. Und schließt.
„Jemand ist da unten“, flüstert Sofia. „Jemand, der die alten Wege kennt.“
„Sofia!“ Majas Stimme verhallt in den gewundenen Gängen. Der Sturm tobt jetzt mit voller Wucht, seine Böen dringen durch hundertjährige Ritzen. Die Taschenlampe wirft tanzende Schatten an eisbedeckte Wände.
Vor zwanzig Minuten ist Sofia in die Dunkelheit der Dienstbotentreppe verschwunden. Zu schnell für Majas Zugriff, zu schnell für Erik Lindströms herrischen Ruf.
„Das ist deine Schuld.“ Erik steht hinter ihr, sein Gehstock schlägt einen harten Rhythmus auf die Holzstufen. „Dein verdammtes Graben in der Vergangenheit.“
Maja wirbelt herum. „Wo führen diese Gänge hin?“
„Das Haus hat Geheimnisse…“
„Ihre Tochter könnte sterben!“
Ein Knarzen über ihnen. Das alte Holz arbeitet im Sturm – oder bewegt sich dort jemand?
„Der Westflügel“, sagt Erik schließlich. „Die Gänge verbinden alle Stockwerke. Die Dienstboten sollten unsichtbar sein. Wie Geister.“
„Wie Astrid?“ Maja leuchtet sein Gesicht an. Schweiß auf seiner Stirn, trotz der Kälte.
„Sie musste verschwinden. Der Familienname…“ Er verstummt, als von unten ein Scheppern ertönt.
Maja stürzt die Treppe hinab, Erik folgt langsamer. Eine weitere Tür, verborgen hinter einer Wandvertäfelung. Dahinter ein schmaler Gang, die Luft stickig von jahrzehntelangem Schweigen.
„Sofia?“
Stille. Dann: „Hier… ich bin hier…“ Schwach, von weit her.
„Nicht.“ Erik packt Majas Arm. „Erst müssen Sie verstehen. Astrid und mein Vater… es hätte einen Skandal gegeben. Die Zeitungen hätten uns zerstört.“
„Was haben Sie getan?“
„Ich? Ich war dreizehn! Aber ich habe gesehen, wie sie sie wegbrachten. Durch diese Gänge.“
„Und Leah? Hat sie das auch herausgefunden?“
Ein Schrei schneidet durch die Dunkelheit. Sofias Stimme, jetzt panisch: „NEIN! BLEIB WEG!“
Maja rennt los, den gewundenen Gang hinab. Ihre Taschenlampe erfasst eine offene Tür, dahinter ein größerer Raum. Der alte Kohlenkeller, umgebaut zu einem Lager.
Sofia kauert in einer Ecke, ihr Gesicht schneeweiß. „Er… er war hier… er…“
„Wer?“
„Ein Schatten… wie in den alten Fotos… er sieht aus wie…“
Ein Knall über ihnen. Metal auf Holz. Die schwere Tür zur Dienstbotentreppe fällt ins Schloss.
Erik ist verschwunden.
Sofia schluchzt auf. „Die Briefe… ich habe noch mehr gefunden. Vater… er wusste alles. Schon damals. Er hat geholfen, es zu vertuschen. Und Leah…“ Sie greift in ihre Tasche, zieht ein Smartphone hervor. „Das hier habe ich gerade gefunden. Es ist ihres.“
Der Sturm heult durch die Gänge wie ein lebendiges Wesen. Irgendwo über ihnen knarren Schritte. Und aus der Dunkelheit des Ganges weht ein Luftzug heran – kalt und nach Erde riechend.
Maja richtet ihre Taschenlampe in die Finsternis. Der Strahl enthüllt einen weiteren Gang. Und am Boden: frische Schritte im jahrzehntealten Staub.
„Er führt noch tiefer“, flüstert Sofia. „Zu den alten Lagerkellern. Dort, wo niemand suchen würde. Nicht einmal nach siebzig Jahren.“
Die Notbeleuchtung flackert ein letztes Mal und stirbt. In der Dunkelheit hören sie, wie sich über ihnen eine weitere Tür schließt.
Sie sind eingeschlossen.
KI-GENERIERTE KRIMI-KURZGESCHICHTEN IM ADVENT
Was Sie im Advent 2024 erwartet:
Fünf spannende Krimi-Kurzgeschichten, jede in 5 Folgen aufgeteilt, die alle eines gemeinsam haben – sie wurden von Künstlicher Intelligenz geschrieben und nur minimal durch unser Team bei Denke Digital nachbearbeitet. Die Geschichten zeigen exemplarisch, wie schnell und einfach sich mit KI kreative Inhalte entwickeln lassen. Sie dürfen dabei ruhig über kleine Ungereimtheiten schmunzeln – wir haben bewusst auf Perfektion verzichtet, um die Unmittelbarkeit des KI-Schreibprozesses zu demonstrieren.
In einer ausführlichen Fallstudie werden wir Ihnen im Anschluss zeigen, wie sich durch systematischere Zusammenarbeit mit KI noch bessere Ergebnisse erzielen lassen.
Bis dahin laden wir Sie ein, sich von den überraschenden Möglichkeiten der KI-Co-Kreativität inspirieren zu lassen und unsere Begeisterung für diese Technologie zu teilen.
Bevorzugt informiert
Sie werden über DENKE DIGITAL UPDATE mit aktuellen Einblicken in KI-Entwicklungen, Interviews mit führenden Experten, praxisnahen Analysen technologischer Trends und kritischen Reflexionen über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz bevorzugt informiert.
Wir verstehen KI nicht als abstraktes technisches Konzept, sondern als lebendige Technologie, die konkrete Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bietet. Unsere Meldungen gehen über bloße technische Daten hinaus – wir beleuchten menschliche Geschichten hinter den Algorithmen, analysieren ethische Dimensionen und zeigen praktische Anwendungen für unser berufliches und privates Leben.
Begleiten Sie uns und entdecken Sie, wie KI unsere Zukunft gestaltet – fundiert, verständlich und immer am Puls der Zeit.
Melden Sie sich hier an
Link ⟩ zur Anmeldeseite
Wir verwenden für unsere Updates den in Deutschland beheimateten Newsletter-Dienstanbieter Rapidmail. Sehen Sie dazu auch unsere Datenschutzerklärung.