Bernsteinspuren: Verborgenes Bild
Der Herbstwind treibt Möwenschreie über den alten Hafen von Warnemünde, als Sarah Brandt ihren marineblauen Wollmantel enger zieht. Durch die schmalen Gassen der Altstadt eilt die Kriminalhauptkommissarin zu einem der charakteristischen Speichergebäude, das seit Monaten eingerüstet ist. Die frische Morgenbrise trägt den salzigen Geruch der Ostsee heran, vermischt mit dem beißenden Aroma von Lösungsmitteln und Ölfarben.
„Hier oben!“, ruft eine Stimme vom ersten Stock. Erik Mahler, der Restaurator, steht am Fenster der Galerie Weber. Seine Erregung ist selbst aus der Entfernung spürbar. Sarah nimmt die ausgetretenen Holzstufen, die unter ihren Schritten knarren. Ihre linke Hand gleitet über das alte Geländer, die Narbe von jenem längst vergangenen Segelunfall hell gegen ihre gebräunte Haut.
Im Obergeschoss empfängt sie der Geruch von frischer Farbe und Restaurierungsmaterialien. Dr. Helena Weber, die Galeristin, steht vor einer freigelegten Wandfläche. Ihre sonst so elegante Erscheinung wirkt zerknittert, als hätte sie die Nacht durchgearbeitet.
„Kommissarin Brandt“, nickt Weber ihr zu, die Stimme eine Mischung aus Aufregung und Nervosität. „Gut, dass Sie so schnell kommen konnten.“
„Was genau haben Sie gefunden?“, fragt Sarah, während ihr Blick durch den hohen Raum wandert. Staubbedeckte Planen, Werkzeuge, freigelegte Balken.
Erik Mahler tritt vor. „Bei den Renovierungsarbeiten stießen wir auf einen zugemauerten Wandabschnitt.“ Er deutet auf die freigelegte Fläche. „Dahinter fanden wir dies.“
Sarah tritt näher. Im gedämpften Licht der Arbeitslampen erkennt sie ein Gemälde, etwa einen Meter breit. Eine Hafenszene, in dunklen Farben gehalten. Der Stil erinnert sie an die späten DDR-Jahre, auch wenn sie sich bei Kunst nie ganz sicher ist.
„Ein Bild von Manfred Karge“, erklärt Helena Weber, ihre Finger zittern leicht, als sie den Rahmen berührt. „Verschollen seit 1985. Es zeigt den Warnemünder Hafen, aber…“ Sie stockt.
„Aber?“, hakt Sarah nach, registriert die wachsende Unruhe der Galeristin.
„Die Details stimmen nicht“, mischt sich Mahler ein. „Schauen Sie hier.“ Er deutet auf einzelne Bildabschnitte. „Die Lagerhäuser, die Schiffsposition, die Perspektive der Kaimauer – alles minimal verschoben. Als würde der Künstler einen anderen Hafen über den echten legen.“
Sarah beugt sich vor, reibt unbewusst über ihre Handnarbe. Kunst mag nicht ihre Expertise sein, aber Ungereimtheiten erkennt sie. „Wann wurde die Wand zugemauert?“
„Nach unseren Recherchen Ende der 80er“, antwortet Weber hastig. „Die Galerie wurde damals umgebaut. Ich… ich habe in den alten Unterlagen nachgesehen. Die ganze Nacht.“ Sie wirft einen nervösen Blick aus dem Fenster, wo eine einzelne Möwe gegen den grauen Himmel segelt.
„Dr. Weber“, Sarah wendet sich der Galeristin zu. „Sie sagten am Telefon, der Fund hätte möglicherweise… historische Bedeutung?“
Helena Weber zögert, ihre Finger spielen mit der Perlenkette an ihrem Hals. „Manfred Karge hatte Verbindungen. Nach Dänemark, über die Ostsee. Er war nicht nur Künstler, er war…“ Wieder stockt sie.
Ein Windstoß lässt die Plane an den Gerüsten klatschen. Sarah wartet, lässt der Galeristin Zeit. Aus dem Hafen dringt das tiefe Horn eines auslaufenden Schiffes.
„Vielleicht sollten wir das in meinem Büro besprechen“, sagt Weber schließlich. „Ich habe Dokumente, die Sie sehen sollten. Heute Abend? Nach Geschäftsschluss?“
Sarah nickt langsam. „In Ordnung. Sagen wir um acht?“
Als sie die Galerie verlässt, dreht sie sich noch einmal um. Helena Weber steht am Fenster, starrt auf den Hafen hinaus. Ihre Silhouette wirkt seltsam verloren vor dem grauen Herbsthimmel. Auf der Straße fischt Sarah ihr Notizbuch aus der Manteltasche, macht sich handschriftliche Notizen. Etwas an dieser Sache fühlt sich anders an als ihre üblichen Fälle. Der Wind trägt weitere Möwenschreie heran, klingt fast wie eine Warnung.
Der Abend senkt sich früh über Warnemünde. Um kurz vor acht kehrt Sarah zur Galerie zurück. Die Laternen spiegeln sich als tanzende Lichtpunkte in den Pfützen, die der Nachmittagsregen hinterlassen hat. Das Gerüst wirft gespenstische Schatten auf die Fassade des alten Speichergebäudes.
Die Eingangstür ist nur angelehnt. Sarah runzelt die Stirn, als sie das gedämpfte Licht im Obergeschoss bemerkt. Ihre Schritte auf den Holzstufen klingen jetzt, in der Stille des Abends, noch lauter als am Morgen.
„Dr. Weber?“
Keine Antwort. Nur das ferne Rauschen der Ostsee und das Knarren der alten Holzbalken. Sarah streift ihren feuchten Mantel ab, spürt die aufsteigende Unruhe. Ihre Hand gleitet automatisch zum Dienst-Smartphone in ihrer Hosentasche.
Das Büro der Galeristin liegt im Halbdunkel. Auf dem Schreibtisch brennt eine einzelne Schreibtischlampe, daneben liegt eine aufgeschlagene Mappe. Sarah macht einen Schritt darauf zu – und erstarrt.
Hinter dem Schreibtisch, halb verborgen, liegt Helena Weber. Reglos. Ein umgestürztes Wasserglas hat eine dunkle Lache auf den Holzdielen hinterlassen.
Die nächsten Stunden verschwimmen in einem Wirbel aus Blaulicht, Spurensicherung und gedämpften Gesprächen. Der Galerieraum, noch am Morgen ein Ort kunsthistorischer Entdeckungen, ist nun ein Tatort. Sarah steht am Fenster, beobachtet die Arbeit der Kollegen, während sie sich Notizen macht. Ihre Handschrift ist präzise, kontrolliert, ein Anker in der Unruhe des Abends.
„Todeszeit zwischen 19 und 20 Uhr“, sagt der Gerichtsmediziner leise neben ihr. „Erste Anzeichen deuten auf Gift. Genaueres nach der Obduktion.“
Sarah nickt, ihr Blick wandert zu der Stelle, wo sie die Mappe auf dem Schreibtisch gesehen hat. Sie ist verschwunden. „Wurde der Raum durchsucht?“
„Professionell“, bestätigt der Leiter der Spurensicherung. „Kaum sichtbare Spuren, aber mehrere Schubladen wurden geöffnet. Jemand wusste, wonach er suchte.“
Ein Kollege winkt Sarah zu einem Aktenschrank. „Das sollten Sie sich ansehen.“ Er deutet auf einen aufgerissenen Umschlag. „Lag ganz hinten in der untersten Schublade.“
Sarah zieht Handschuhe über, nimmt den Umschlag. Darin: vergilbte Fotos, eine handgeschriebene Liste mit dänischen Namen und Daten aus den 80er Jahren. Und eine hastig beschriebene Notiz von heute: „B-Connection aktiv? L. weiß mehr. Kopenhagen.“
Das Smartphone vibriert. Eine internationale Nummer. Sarah geht ran, hört zunächst nur Rauschen, dann eine männliche Stimme mit dänischem Akzent: „Dr. Weber? Helena?“
„Hier spricht Kriminalhauptkommissarin Brandt. Wer ist am Apparat?“
Stille. Dann: „Mein Name ist Larsen. Marcus Larsen. Ich… ich muss Sie warnen. Es geht um den Bernstein. Sie müssen aufpassen, es ist nicht nur-„
Die Verbindung bricht ab.
Sarah starrt auf das Display, reibt unbewusst über ihre Handnarbe. Draußen heult eine Möwe im auffrischenden Wind. Der Restaurator Mahler, der gerade von der Polizei zurückgebracht wurde, steht wie betäubt vor dem verhüllten Gemälde.
„Kennen Sie einen Marcus Larsen?“, fragt Sarah ihn.
Mahler zuckt zusammen. „Der Name… Dr. Weber erwähnte ihn. Ein Kunsthändler aus Kopenhagen. Er war letzte Woche hier.“ Er zögert. „Es gab Streit. Ich hab nur Fetzen gehört. Etwas über alte Routen und dass manche Geheimnisse besser vergraben bleiben.“
Sarah macht sich eine weitere Notiz, während ihr Blick durch die Galerie schweift. Das Gemälde mit der verzerrten Hafenansicht scheint sie aus seinem Versteck heraus zu beobachten. Irgendwo in seinen verschobenen Perspektiven, seinen falschen Details, muss die Wahrheit liegen.
Das Smartphone piept. Eine SMS, wieder die dänische Nummer: „Treffen Sie mich morgen. Es geht um mehr als Kunst. Die Bernstein-Connection ist zurück.“
Durch die Fenster dringt das rhythmische Blinken des Leuchtturms. Sarah spürt, wie dieser Fall sie tiefer in eine Welt zieht, die ihr bisher fremd war. Eine Welt aus Kunst und Verbrechen, aus Geschichte und Gegenwart, aus Geheimnissen, die das Licht scheuen – genau wie der Bernstein, der Jahrmillionen im Dunkeln überdauert hat.
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